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Patentschrift Dvoraks

Das Folgende ist eine ungefähre Übersetzung der originalen Patentschrift von Englisch. Die einzelnen Absätze sind in der Übersetzung mit Nummern versehen worden, um die Erörterung in der Diskussionsgruppe zu erleichtern.


Patentbüro der vereinigten Staaten. 2040248. August Dvorak und William L Dealey, Seattle, Washington. Antrag vom 21. Mai 1932, Seriennummer 612738. 13 Ansprüche.

  1. Unsere Erfindung betrifft die räumliche Anordnung der Tasten einer Schreibmaschinentastatur.
  2. Das Ziel ist:
    1. Auf wissenschaftlicher Grundlage die Tasten so anzuordnen, dass Schreibfehler vermieden werden,
    2. durch Vermeidung ungünstiger Bewegungen soll die Steigerung der Schreibgeschwindigkeit gesteigert werden
    3. Erhöhung der Tippgeschwindigkeit durch Verringerung der Schreibfehler
    4. Ermüdung des Schreibers entgegenzuwirken, und zwar durch Verringerung von fehlerbedingten Unterbrechungen und durch eine Anordnung der Tasten, die die Schreibung der häufigsten Buchstabenfolgen erleichtert und eine ausgewogenere Verteilung der Belastung auf die einzelnen Finger und Hände bewirkt.
  3. Zusammenfassend ist das Ziel also, unter Berücksichtigung der häufigsten Buchstabenfolgen, die Tasten so anzuordnen, dass die Abfolge der Arbeitsbewegungen des Tastschreibers von Taste zu Taste, beim Schreiben von Wörtern und Sätzen, der Wirkweise der Schreibmaschine sinnvoll angepasst werden.
  4. Ferner ist es das Ziel, diese Tastenanordnung zu bewerkstelligen ohne andere Änderungen an der Schreibmaschine vorzunehmen, weder an der Tastatur, noch an ihrer Wirkweise. Somit kann sie auf jeder Schreibmaschine allein durch Austausch der Typenköpfe und der Tastaturbeschriftungen umgesetzt werden.
  5. Weitere Ziele, insbesondere die Platzierung bestimmter Buchstaben in Beziehung zu anderen, werden im Laufe dieser Beschreibung vorgestellt.
  6. Frühere Versuche, die "normale" Tastatur zu verbessern, haben sich, unseres Wissens nach, auf Vertauschung einzelner Tasten beschränkt, jedoch ohne ihre Beziehung zu den anderen zu beachten, oder Untersuchungen von wiederholten Betätigungen bestimmter Tasten, Zählung einzelner Buchstabenhäufigkeiten oder Häufigkeiten der Schreibfehler einzelner Buchstaben. Diese Befunde sind aber nur für den Anfänger im Maschinenschreiben nützlich, der nicht die gesamte Tastatur verinnerlicht hat. Ein Schreiber, der die Tastaturanordnung hinreichend beherrscht, arbeitet zusammengesetzte Anschlagsfolgen so ab, wie sie als Wörter oder Sätze auftreten. Die Wörter werden dabei im ganzen geschrieben, wobei der Schreiber in der Regel nicht den einzelnen Buchstaben beachtet. Erfolgreiches Schreiben ist eine Aneinanderreihung solcher Anschlagsfolgen. Die Tastenanordnung muss einen gleichmäßig fortlaufenden Fluss dieser Anschläge ermöglichen, den wir im folgenden "Ablauf" nennen werden. Die bloße Zählung einzelner Buchstaben ist eine Missachtung dieser Tatsachen, denn das Maschinenschreiben ist mehr als bloß die Schreibung der einzelnen Buchstaben.
  7. Soll ein Meistertipper, der gut hundert Wörter in der Minute tippen kann, zum Beispiel einen Text Buchstabe für Buchstabe abschreiben, dann wird man bei ihm höchstens eine Geschwindigkeit von zwanzig Wörter in der Minute messen. Der Einzelbuchstabe als vermeintlicher Einheit des Tippens kann also einen Meister lächerlich machen. Gatewood ("Individual Differences in Finger Reactions", E. L. Gatewood, Psychological Review Monograph Supplements, vol. 28, No. 4, 1920) hat in einfachen Tastendruckversuchen gezeigt, dass Tippen mit einem Finger langsamer und ungenauer ist als Tippen mit zwei verschiedenen Fingern. Schreibt der Meister Buchstabenpaare ab statt Buchstaben, spart er die halbe Zeit. Schreibt er Dreibuchstabenfolgen, kann er nochmal ein Fünftel der Zeit einsparen, und so weiter, bis zu 6- und 7-Bucstabenfolgen. Tippen schreitet, wie Lesen, nicht nach Einzelbuchstaben fort, sondern geschieht in ganzen Wörtern und Sätzen.
  8. Dass erfolgreiches Tastschreiben deshalb gelingt, weil Buchstabenfolgen schneller geschrieben werden als die Summe ihrer Einzelbuchstaben, ist bisher nicht allgemein wahrgenommen worden. Dementsprechend gründet sich unser Vorgehen zur Neuordnung der Tastatur auf der Untersuchung von Buchstabenfolgen und der Möglichkeiten einer Tippbeschleunigung durch Förderung der Handwechsel und Nutzung nicht-benachbarter Finger, außer Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand.
  9. Tastschreiben ist ein zusammengesetzter Vorgang, der von verschiedenen Umständen der Schreiber, der Bewegungen und des Umfelds abhängt. Um die Schreibbewegungen zu steuern muss Spannung und Entspannung fein ausgewogen werden, unnötige Bewegungen vermieden werden, die kürzesten und bequemsten Wege gewählt werden, der Kraftaufwand und die gefühlte Anstrengung so gering wie möglich sein, und die mechanischen Vorteile, die auf schnelle Bewegungen folgen, sollen erhöht werden indem Abbremsungen und Beschleunigungen auf ein Mindestmaß gehalten werden. Ein wartender Finger sollte über einer Taste ruhen können. Jeder Schreibablauf ist richtig, wenn sie so ausgeführt wird, dass die einzelnen Bewegungen am besten zu einander passen. Das nennen wir "Lagespiel". Während ein Finger dabei ist, eine Taste zu verlassen, ist der nächste bereits in Stellung und drückt auf die nächste Taste. Dieses Lagespiel und die Überschneidung ermöglicht einen schnelleren Ablauf. Wann immer ein solcher Ablauf abgebrochen oder verlangsamt wird, geht das Schreiben langsamer, die Fehler werden häufiger und der Schreiber ermüdet.
  10. Die kleinste Einheit des Schreibens ist also nicht der einzelne Anschlag, sondern die gesamte Zeit, die von einem Anschlag zum nächsten vergeht. Diese Zeit hängt teilweise von der Geschicklichkeit des Schreibers ab. Zudem setzt die Schreibmaschine gewisse Grenzen. Der Ablauf der Maschine muss zum Ablauf des Schreibers passen. Das kaum wahrgenommene Abbremsen des Fingers beim Tastenaufschlag spielt hier eine wichtige Rolle. Die dadurch entstandene Pause muss unter Beibehaltung der Tastenfolge so kurz wie möglich gehalten werden. Fast die ganze Bewegungsenergie geht im Abheben des Fingers von der Taste verloren. Die Tastenfolge hängt vom Gleichgewicht zwischen der von der Maschine benötigten Pause sowie der von den Fingern des Schreibers geringfügig längeren Pause. Geschmeidig wechselnde Anschläge werden in einer geordneten Folge zu einem rhythmischen Schreibablauf. Eine Steuerung der Zeit stellt sich von selbst ein und jeder Buchstabe wird auf seine rechte Stelle gesetzt. Einzelne Anschläge kommen nicht vor, nur Anschlagfolgen. Und jede Folge ist eine Zusammenstellung sich überschneidender Anschläge.
  11. Auf der normalen Tastatur ist der Zeitbedarf verschiedener Buchstabenpaare sehr unterschiedlich. Der große Unterschied zwischen der kurzen benötigten Zeit bestimmter Buchstabenfolgen im Vergleich mit anderen wird hauptsächlich von unvermeidlichen Verzögerungen aufgrund der räumlichen Anordnung der Tasten verursacht. Messungen ergeben zum Beispiel immer größere Verzögerungen von (1) Tasten auf der gleichen Reihe aber auf verschiedenen Händen zu (2) Tasten in der oberen Reihe und unteren Reihe aber auf verschiedenen Händen, zu (3) benachbarte Tasten auf der gleichen Hand, (4) Tasten auf der oberen und unteren Reihe aber auf der gleichen Hand (5) Buchstaben, die mit dem gleichen Finger geschrieben werden. Vergleiche der benötigten Zeit solcher Buchstabenpaare ergeben auf der "Standardtastatur": (1) "ei": 2 Zeiteinheiten, (2) "em": 4 Zeiteinheiten, (3) "es": 5 Zeiteinheiten (4) "on": 10 Zeiteinheiten und (5) "de": 11 Zeiteinheiten. Mitteilungen zufolge entspricht das 70 Wörter in der Minute für "de" bis 224 Wörter in der Minute für "nd". Die schnellsten Buchstabenpaare zu schreiben sind die, die sich auf verschiedenen Händen befinden, auf entfernte Fingern der gleichen Hand oder auf dem ersten und zweiten Finger der rechten Hand.
  12. Geht man von einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 130 Wörtern der Minute aus, dann werden solche Buchstabenpaare, oder Bigramme, in einem normalen Satz wie "this is the" auf über 170 Wörter in der Minute kommen. Bei der Geschwindigkeit 130 Wörter in der Minute würden Buchstabenpaare in Handwechsel wie etwa "dk" 145 Wörter in der Minute entsprechen, "jl" mit entfernten Fingern auf der gleichen Hand 122, "jk" mit benachbarten Fingern 115 und "jj" mit Wiederholung eines Fingers auf der Stelle 85 und "um" mit Wiederholung eines Fingers unter Bewegung 70. Anschläge mit dem gleichen Finger sind die schwierigsten Anschlagsfolgen. Mitteilungen zufolge dauert Fingerwiederholung auf der Stelle wie "jj" 0,14 s, Fingerwiederholung mit einfachem Reihensprung wie "jm" 0,16 s und Fingerwiederholung mit doppeltem Reihensprung wie "um" 0,17 s. Die Schreibgeschwindigkeit wird mehr gebremst als wenn etwa benachbarte Finger beteiligt sind.
  13. Die Tastenfolgen mit Handwechsel, (1) und (2) oben, sind schnell und leicht zu schreiben. Eine Folge von zwei benachbarten Fingern (3) ist nicht leicht, selbst wenn es die zwei ersten Finger sind, wie "er". Sind zwei Buchstabenreihen beteiligt, wie "nk" oder andere Finger als die ersten zwei, wie "as" oder "wa", dann wird es langsam und beschwerlich. Folgen (4) von Tasten in der oberen und unteren Reihe in der gleichen Hand dürfen als Hürde bezeichnet werden. Sie sind immer langsam und schwierig, wie auch die Streckbewegungen und die Fingerwiederholungen (5) mit Reihensprüngen wie "ft" oder "rt".
  14. Diese letzten Folgen (4) und (5) und die benachbarten (3) außer auf den ersten zwei Fingern der rechten Hand dürfen als "unangenehm" bezeichnet werden, da diese Anschläge keinen so guten Ablauf abgeben wie die anderen Tastenfolgen mit Handwechsel oder entfernten Fingern der gleichen Hand. Solche unangenehme Tastenfolgen sind (1) zeitaufwändig, (2) fehlerträchtig (3) ermüdend und (4) unterbrechen einen flüssigen Ablauf. Mit unserer Tastaturanordnung haben wir die unangenehmen Tastenfolgen auf etwa 3% verringert, während sie 28% aller Tastenfolgen bei der Standardtastatur ausmachen.
  15. Alle Buchstabenfolgen, die eine Umsetzung eines einzelnen Fingers verlangen, sind besonders langsam, da keine Überschneidung von Anschlägen möglich ist. Die Standardtastatur hat aber jede Menge solcher Buchstabenfolgen wie etwa "ik", "ju", "rt", "fr", "de" und "lo", die recht häufig auf Englisch vorkommen. Man kann sich an einige von ihnen gewöhnen und dadurch die Fehlerhäufigkeit etwas verringern, aber die Einwände im vorigen Absatz treffen dennoch zu. Hürden auf einem einzelnen Finger sind noch schlimmer, aber auch davon gibt es auf der Standardtastatur jede Menge, etwa "ce", "ny", "my", "nu" und "mu".
  16. Kaum besser sind die Verwendung von benachbarten Fingern. Die Standardtastatur hat jede Menge davon, etwa "aw", "se", "as", "we", "er", "ge", "hi", "ui", "ol", "io", "po" "pl", "nk", "ef", "dr", "dv", "et" und Nachbar-Hürden wie "ex", "cr", "ct", "be", "ev", "in", "et" und "ev" zum Beispiel, die auf Englisch recht häufig sind. Auf der Standardtastatur sind 21% aller Buchstabenpaare benachbarte Anschläge, wohingegen unsere Tastatur dieses zu etwa 2% reduziert.
  17. Man hat früher nicht bemerkt, dass Tastenfolgen in einer Hand langsamer sind als solche mit Handwechsel. Daraus folgt aber, dass schnelle Tastenfolgen am besten durch wiederholte Handwechsel erreicht werden. Das hat nichts mit der gleichmäßigen Verteilung der Belastung auf beide Hände zu tun, sondern mit der Überlegung, dass dadurch eine gleichmäßige Geschwindigkeit, einen Rhythmus, gehalten werden kann, der die beste Vorbeugung gegen Ermüdung ist. Wir haben festgestellt, dass die Tasten am besten so verteilt werden, dass häufige Buchstabenfolgen zu Tastfolgen mit Handwechsel führen, so weit dieses möglich ist. Unangenehme Streckbewegungen und Hürden können dadurch entfallen.
  18. Eine weitere Feststellung, die von Bedeutung in der Anordnung der Tasten ist, ist dass Tastenfolgen in einer Hand (die ja nun nicht ganz vermieden werden können) befriedigender ablaufen, wenn sie von außen nach innen gerichtet sind. Man kann leichter eine Reihe Tasten vom Kleinfinger bis auf den Zeigefinger nach einander drücken als umgekehrt. Auf unserer Tastatur verlaufen die häufigsten Tastenfolgen von außen nach innen. Folgen, die in beide Richtungen verlaufen können, wie etwa "er" und "re" werden am besten auf die zwei Seiten verteilt.
  19. Die gegenwärtige Tastatur hat drei Tastenreihen, die alle Buchstaben des englischen Alphabets enthalten sowie auch die gängigsten Interpunktionszeichen. Die Hände sollen immer wieder auf die Grundstellung zurückgeführt werden, also auf die mittlere Reihe. Um Unterbrechungen des Schreibablaufs zu verhindern, sehen wir die Notwendigkeit, so viele Tastenfolgen wie möglich auf die Grundreihe zu legen. Damit werden Zugriffe auf die untere Reihe vermieden, die besonders langsam sind, genau wie Zugriffe auf die obere Reihe, die zwar schneller als die untere ist aber immer noch vergleichsweise langsam. Auf diese Weise haben wir etwa 70% der Anschläge in der mittleren Reihe unterbringen können.
  20. Der rhythmische Schreibablauf vollständiger Tastenfolgen kann vorübergehend durch Schreibfehler unterbrochen werden. Ein einzelner Anschlag kann als falsch empfunden werden, falls er überhaupt bemerkt wird, wenn er von bekannten Folgen abweicht. Schreibfehler sind falsche Tastenfolgen und können nur als solche verstanden werden. Das zeigt sich in der Tatsache, dass die meisten Tastschreibfehler saubere, ordentliche Anschläge sind - die allerdings auf der falschen Taste landen! Hier werden Beispiele für Störungen durch bekanntere Folgen gezeigt: Ein Schreiber schreibt statt "that" "the" (dann 2 s Pause) und dann "t". Statt "spectacle" schrieb einer "spec" (0,4 s Pause), "tab" (1,2 s Pause) und "le". Statt "poet's" schrieb jemand "powe" (0,6 s Pause) "t" (0,3 s Pause) "'" (0,4 s Pause) und "s". Statt "own heaven" störte die Tastenfolge "our" zunächst, dann folgte eine verspätete Berichtigung und eine Auslassung von "n" wie folgt: "ou" (0,5 s Pause) "w" (0,4 s Pause) "Leertaste" (2 s Pause) "heaven". In diesen Beispielen störten die bekannteren Folgen "the", "table", "power" und "our" in Vertauschung, Auslassung und Zugabe von Anschlägen.
  21. Gewisse Bigramme sind sehr häufig und werden deshalb trotz ihrer schlechten Lage auf der verworrenen Standardtastatur dennoch mit einer gewissen Geschwindigkeit geschrieben. Die allerhäufigsten Tastenfolgen auf Englisch beinhalten zum Beispiel "th", "on", "an", "he", "in", "nd", "ha", "at" und "en". Somit sind "t", "h" und "n" Teile von sehr bedeutenden Tastenfolgen und sie werden trotz schlechter Lage ziemlich wirksam betätigt. Auf der linken Hand werden "a", "e" und "t" besser als erwartet betätigt, weil sie in sehr häufigen Bigrammen teilnehmen wie "an", "ha", "at", "ea", "ar", "as", "er", "re", "he", "ed", "en", "es", "ea" "te", "de", "ve", "th", "at", "nt", "ti", "to", "it", "st" und "rt".
  22. Unsere Untersuchungen von mehr als 11000 Fehler bei Tastschreiblernenden bei den 1000 häufigsten Wörtern in Ayres' Liste ("A Measuring Scale for Ability in Spelling" - L.P. Ayres - Russell Sage Foundation, New York 1915, S. 12-20) zeigen, dass eine ziemlich kleine Anzahl Wörter, die häufig geschrieben werden, für einen großen Teil aller Schreibfehler verantwortlich sind. Während langsame Anfänger während 8 Wochen Übung 28% ihre Fehler in den häufigsten Alltagswörtern machten, war dieser Anteil 44% bei den Schülern im zweiten Jahr. Der Anteil solcher Fehler nahm zu - nach 8 Wochen, 1 Jahr und 2 Jahren von 28% zu 41% und dann zu 44%. In den häufigsten 300 Wörtern stieg der Anteil der Schreibfehler von 67% auf 73% und dann auf 77%. Die Schüler im 2. Jahr machten tatsächlich mehr Fehler bei den ersten 25 Wörtern in Ayres' Liste. Dieses Dilemma zeigt die Nachteile der Standardtastatur.
  23. Wir haben die 300 am häufigst falsch geschriebenen Buchstabenfolgen gesammelt. Sie machen 75% der Fehler in den 1000 häufigsten Wörtern aus. Tatsächlich machen 200 Wörter 60% dieser Fehler und 100 Wörter 45% dieser Rechtschreibfehler aus. Bis auf 7 Wörter sind diese 100 Wörter alle einsilbige Wörter. Würde man diese 100 Wörter immer richtig schreiben, dann würde man die Fehlerhäufigheit in den häufigsten Wörtern mit 45% verringern. Beispiele für Wörter, die auf der Standardtastatur häufig falsch geschrieben werden, sind: "also", "are", "away", "do", "ever", "every", "find", "found", "give", "good", "great", "have", "is", "it", "like", "look", "many", "must", "never", "number", "only", "people", "place", "should", "take", "than", "thank", "their", "then", "there", "these", "think", "those", "time", "too", "well", "what", "when", "which", "while", "with", "work", "would", "write".
  24. Die Mängel der heutigen Standardtastatur kann in zehn Punkten zusammengefasst werden. Was immer zu Fehlern führt, führt auch zu einer Verlangsamung des Schreibens. Es sind:
    1. Viele häufige Buchstabenfolgen führen zu unangenehmen Tastenfolgen.
    2. Viele Bigramme werden mit dem gleichen Finger angeschlagen. Bigramme, die mit verschiedenen Fingern geschrieben werden, sind wegen Überschneidung der Anschläge schneller.
    3. Viele Bigramme bewirken Fingerwiederholungen mit Zeilensprüngen, die Zeit kostet, die mit Heben, Bewegen und neuem Drücken verbracht wird.
    4. Zu viele Bigramme werden mit der gleichen Hand geschrieben, wo Verteilung auf die zwei Hände schneller gewesen wäre.
    5. Zu viele Bigramme werden mit der linken Hand geschrieben, wo sie mit rechts schneller gewesen wären.
    6. Viele Bigramme werden mit benachbarten Fingern geschrieben, auch in Verbindung mit doppelten Reihensprüngen, wo sie auf nicht-benachbarten Fingern schneller gewesen wären oder auf zwei Händen hätten verteilt werden könnten.
    7. 30% der Bigramme beziehen die untere Tastenreihe mit ein, die überaus langsam ist.
    8. 86% der Bigramme beziehen die obere Tastenreihe mit ein, die das Schreiben verlangsamt.
    9. Nur 51% der Bigramme liegen vollständig auf der mittleren Tastenreihe, die am schnellsten ist.
    10. Die Anordnung der Tasten der Standardtastatur berücksichtigt beim Schreiben der Buchstabenfolgen der Schriftsprache nicht die Fähigkeiten der Hände.
  25. Eine Untersuchung der Sprache ergibt erstaunliche Befunde. Gesprochene und geschriebene Sprache ist auf einem Gerüst auf wenigen Wörtern aufgebaut, die aber in zahlreichen Zusammenstellungen auftreten. Werden in 500 Telefonate 80.000 Wörter gesprochen, sind weniger als 3% von ihnen tatsächlich unterschiedliche Wörter. Kleine Hilfsverben wie etwa "is", Fürwörter wie "you", Verhältniswörter wie "on" oder "to", Verbindungswörter wie "and", Artikeln wie "the" sind nur 5% aller unterschiedlichen Wörter. Sie sind meistens einsilbig. Sie machen aber 57% aller Telefonate aus, wie es French gezählt hat. Sie sind das Gerüst, das die längeren, selteneren und unterschiedlicheren Wörter trägt, die den Großteil des Inhalts vermitteln. Mag ihre Rolle in der Schriftsprache auch etwas geringer sein, sie sind es aber, die die zu schreibenden Bigramme beisteuern. Nach einer wissenschaftlichen Wortzählung machen 69 Wörter etwa die Hälfte von allem geschriebenen Englisch aus. 640 Wörter machen 4/5 (80%) von allem geschriebenen Englisch aus. Die Tastenfolgen werden von diesem Gerüst der wenigen Wörter bestimmt, das wiederum die längeren, unterschiedlicheren und selteneren Wörter trägt. Die Bewegungen des Tastschreibers müssen durch eine verbesserte Tastaturgestaltung diesem Gerüst angepasst werden.
  26. Eine eingehende Untersuchung der Häufigkeit verschiedener Buchstabenfolgen in schriftlichem Englisch ist die wissenschaftliche Grundlage, auf der wir unsere Tastatur vorschlagen. Die gesamte Häufigheit aller Buchstabenfolgen der Länge 2, 3, 4, 5 und 6 übersteigen 75 Millionen.
  27. Eine wissenschaftliche Wortzählung des schriftlichen Englisch zeigt die Vorherrschaft gewisser Bigramme über anderen:
    • 11 Bigramme machen 25% aller Bigramme aus. 34 Bigramme machen 50% aus. 57 Bigramme machen 75% aus. 137 Bigramme machen 90% aus.
    • 22 Trigramme machen 25% aller Trigramme aus. 104 Trigramme machen 50% aus.
    • 46 Tetragramme machen 25% aller Tetragramme aus. 208 Tetragramme machen 50% aus.
  28. Um die Umgestaltung der Tastatur zu erleichtern, wird folgende Bigrammtabelle aufgestellt:
  29. Anhand dieser Häufigkeiten können folgende Schautafeln der heutigen Standardtastatur und der von uns vorgeschlagenen Tastatur erstellt werden. In der verbesserten Tastatur ist die Anzahl der Bigramme, die die untere Tastenreihe beteiligen, auf 8% verringert worden und die Anzahl der Bigramme, die die obere Tastenreihe beteiligen, auf etwa 22%. Auf den entsprechenden Tafeln sind die jeweiligen Häufigkeiten der Bigramme auf den Linien zwischen den Tasten angegeben. Die, die mit mit Wiederholung eines Fingers zu schreiben sind, oder mit zwei benachbarten Fingern, sind schnell gefunden. Die Tafeln geben also in etwa die tastaturbedingten Störungen wieder. Auf der Standardtastatur ist der Anteil störender Tastenpaare etwa 28% aller Bigramme. Auf unserer verbesserten Tastatur machen sie etwa 3% aus.
  30. Einige der Buchstaben können um diese Vorteile zu erreichen gar nicht anders belegt werden. Andere Buchstaben können ohne große Verluste vertauscht werden. Die Tasten, die nicht geändert werden sollten, sind E, T, O, A, H, N, I und S, benannt nach der Reihenfolge ihrer Häufigkeit. Sie befinden sich alle auf der mittleren Reihe, die Selbstlaute auf der einen, die Mitlaute auf der anderen Hand. Um die ganzen Selbstlaute auf eine Reihe und auf einer Hand anzubringen, ist es vorteilhaft, das U ebenfalls dort anzubringen. Wegen der Häufigkeit, in Buchstabenverbindungen ist es vorteilhaft, auch das D auf der mittleren Reihe zu haben, selbst wenn dadurch R und L verdrängt werden, die etwas häufiger sind.
  31. Um die sehr häufigen Mitlaute gegenüber den Selbstlauten anzubringen, mit denen sie am häufigsten auftreten, und die häufigsten Mitlauten auf der leichtgängigeren rechten Hand, werden R, L, W, F, M, C, B, G und V, benannt nach der Reihenfolge ihrer Häufigkeit, auf der oberen und unteren Reihe der rechten Hand angebracht. Y und P, die in der Häufigkeit jeweils zwischen F und M und zwischen G und V auftreten, werden auf die linke Hand angebracht, damit die häufigen Folgen "ly", "ry" und "pr" leichter zu schreiben sind. Die Belegung dieser Buchstaben kann allerdings bestritten werden und man könnte sie auch vertauschen. Auch F und G können vertauscht werden, ohne an Leichtgängigkeit zu verlieren.
  32. Die verbleibenden Buchstaben, K, J, X, Q und Z sind recht selten und werden auf die untere Reihe der linken Hand gesetzt. Um das Schreiben von "ex" zu erleichtern, wird X auf einen anderen Finger als E gelegt. K und J, die etwas häufiger sind, aber weniger häufiger mit E auftreten, werden weiter seitlich angebracht. Q, das meistens mit U auftritt, wird auf einen anderen Finger als U gesetzt. Unter Beachtung dieser Vorbehalte kann man natürlich die Buchstaben Z, Q, J, K und X vertauschen. Zum Beispiel können Z und Q ohne Verluste vertauscht werden.
  33. Die Interpunktionszeichen werden nach ihrer Häufigkeit unter sich und im Vergleich mit den Buchstaben angebracht.
  34. Für Linkshänder könnte es wünschenswert sein, die Tastatur zu spiegeln. Das wäre im Sinne unserer Erfindung anzusehen. Für andere Sprachen als Englisch können die Anordnung der wichtigen Buchstaben eine ganz andere sein. Werden sie aber nach den besprochenen Grundsätzen angeordnet, werden sie auch dieser Sprache am besten angepasst sein. Auf unserer Darstellung sind einige Tasten unbelegt gezeichnet. Sie können für Zeichen verwendet werden, die in einer bestimmten Sprache Verwendung finden wie Umlaute auf Deutsch, Akzente auf Französisch oder was immer benötigt wird.
  35. Unsere Tastenanordnung hat folgende Vorteile:
    1. Die Tasten sind angeordnet auf der wissenschaftlichen Grundlage der Häufigkeit von Buchstabenfolgen in der Schriftsprache.
    2. Häufige Buchstabenfolgen müssen in der Regel nicht durch unbequeme Fingerbewegungen geschrieben werden (3% gegenüber 28%).
    3. Weniger Bigramme werden mit der gleichen Finger geschrieben (1,3% gegenüber 4.6%)
    4. Weniger Bigramme beinhalten Reihensprünge mit dem gleichen Finger (0,05% gegenüber 2%)
    5. Weniger Buchstabenfolgen liegen ausschließlich in einer Hand.
    6. Weniger Buchstaben werden mit der linken Hand geschrieben.
    7. Weniger Bigramme bestehen aus Anschläge der Ring- und Kleinfinger (1% gegenüber 3%).
    8. Weniger Bigramme bestehen aus Anschläge benachbarter Finger, insbesondere mit Reihensprüngen (0,1% gegenüber 5,5%).
    9. Weniger Bigramme bestehen aus unbequeme Bewegungen zwischen benachbarten Fingern (2,3% gegenüber 20,4%).
    10. Reihensprünge zwischen auseinander liegenden Fingern sind seltener (0,2% gegenüber 5,5%).
    11. Weniger als 20% (etwa 16%) aller Bigramme beinhalten Anschläge auf der unteren Reihe (30%).
    12. Weniger als 40% (etwa 35%) aller Bigramme beinhalten Anschläge auf der oberen Reihe (gegenüber 86%).
    13. Etwa 67% aller Bigramme werden mit verschiedenen Händen geschrieben, gegenüber 48%.
    14. Etwa 96% aller Bigramme haben mindestens einen Anschlag auf der Grundreihe, gegenüber 51%.
    15. Etwa 45% aller Bigramme liegen ausschließlich auf der Grundreihe.
    16. Bigramme, die mit zwei verschiedenen Fingern der gleichen Hand geschrieben werden, werden meistens in einer Bewegung von außen nach innen geschrieben.
    17. Die Anordnung der Tasten sind den Fähigkeiten der Hand angepasst um sie für die Schreibung der Buchstabenfolgen der Schriftsprache zu nutzen, und zwar auf der wissenschaftlichen Grundlage der Häufigkeitszählung von Buchstabenfolgen.
  36. Was wir als unsere Erfindung beanspruchen, ist:

(An dieser Stelle folgen 13 Absätze, in denen ausführlich beschrieben wird, welche Buchstaben auf welchen Tasten liegen, und mit welchem Finger sie zu bedienen sind. Sie sind hier nicht übersetzt worden.)