«Aus der Neo-Welt»

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Eigenschaften In Bildern

Grafische Darstellung besorgen

Einen ersten Eindruck der Vorteile von "Aus der Neo-Welt" bekommt man, wenn man die folgenden pdf-Dateien am besten in je einem eigenen Tab oder Fenster betrachtet:

Weitere Grafiken zu verschiedenen Belegungen finden Sie in unserer Grafiksammlung.

Die Standardtastatur:
ADNW:

Wesentliche Eigenschaften einer Tastaturbelegung lassen sich bildlich schnell erfassen. Diese Bilder sind dafür nach bestimmten Regeln erstellt worden:

Je fetter, die Buchstaben gedruckt sind, desto häufiger und wichtiger sind sie. Die häufigen Buchstaben auf der Standardtastatur stechen zusätzlich durch ihre vielen bunten Verbindungen unmittelbar ins Auge. Sie befinden sich auf der oberen Tastenreihe der linken Hand. Aber auch die dicken Verbindungen von N, I und L auf der rechten Hand fallen auf. Man fragt sich unvermittelt, warum die Buchstaben so gelegt worden sind.

Wird nach einem Anschlag für den nächsten Anschlag wieder die gleiche Hand benutzt, zeigt eine Linie vom einen Buchstaben zum nächsten:

  • je häufiger ein Weg gegangen wird, desto breiter wird der Pfad getrampelt. Dadurch kann man erkennen, dass "ST" ein häufiges Buchstabenpaar ist, "TS" aber nicht.
  • die Linie ist an der Startseite blass und am Endpunkt dunkel gezeichnet, so dass man hieran die Richtung der Bewegung ablesen kann.
  • die Linien werden gekrümmt ausgegeben. Bei Buchstabenpaaren auf der Grundlinie bedeutet dies nach oben geschwungene Linien für Einwärtsbewegungen und nach unten geschwungene Linien für Auswärtsbewegungen. Mit einem Blick kann man hierdurch an den Häufigkeiten die bevorzugte Bewegungsrichtung erkennen.

Wird nach einem Anschlag die andere Hand benutzt (ein Handwechsel), wird keine Linie eingezeichnet.

Man sieht, dass die Bewegungen auf der Standardtastatur in allen Richtungen gehen - nach oben und nach unten, kreuz und quer über die Tastatur, und dass es offenbar viel Bewegung von einer Taste auf die andere auf der gleichen Hand gibt. Bei ADNW sieht es ganz anders aus. Erstens sind da gar nicht so viele Bewegungen eingezeichnet (es gibt mehr Handwechsel), und zweitens haben sie einen ganz anderen Verlauf - sie laufen mehr quer und mehr von außen nach innen. Das Ganze gibt bei ADNW einen mehr geordneten und ruhigen Eindruck. Man versteht rein bildlich den Unterschied, den man beim Tippen spürt.

Untersuchung der Hände und der Reihen

Ganz links im Bild (hier müssen Sie vielleicht eine Vergrößerung einstellen) sehen sie die links unten abgebildete Säule:

Diese Säule beschreibt die Anzahl der Anschläge auf den drei linken Halbreihen. Die ganze Untersuchung basiert auf der Aufzählung von 1,05 Millionen Anschlägen. Wir sehen, dass fast ein Drittel - 310.679 Anschläge sich auf der oberen linken Halbreihe befinden. Wenn man die Tastatur neu erfinden will, ist die linke obere Ecke wahrscheinlich nicht die erste Stelle, an die man denkt, wenn man den Löwenanteil der Anschläge irgendwo unterbringen will.

Die Zahl darunter - 208.544 - ist die Anzahl Anschläge auf der mittleren linken Halbreihe. Die hat also erheblich weniger Anschläge als die obere Halbreihe. Wir sind damit keineswegs einverstanden. Hätte man E, R und T auf die mittlere Reihe gesetzt und dafür D, F und G auf die obere, wäre hier viel korrigiert worden.

Schauen wir auf die entsprechende rechte Säule. Die mittlere rechte Halbzeile ist normalerweise das Zentrum unseres Interesses. Hier ruht die rechte Hand in der Grundstellung. Hier fallen aber seltsamerweise nur 104.646 Anschläge an, etwa ein Drittel der Anschläge, wie auf der linken oberen Halbreihe. Das halten wir für nicht annehmbar.

Insgesamt fallen 208.544 + 104.646 = 313.190 Anschläge auf der gesamten Grundreihe an - weniger als ein ein Drittel. Ist sie überhaupt berechtigt, sich Grundreihe zu nennen? Vielleicht sollte man lieber die Grundstellung nach oben verlegen?

Wenden wir uns nochmal die linke Säule zu. Neben der Zahl 208.544 finden sich rechts 3 Kästchen. Die mittlere gibt an, wie häufig der folgende Buchstabe auf der mittleren Reihe liegt. An 26.545 Fällen. Aber darüber sehen wir, dass in 72.113 Fällen - fast dreimal so häufig - der Folgebuchstabe auf der oberen Reihe liegt. Sind wir also endlich ein seltenes Mal in die Grundstellung gekommen, müssen wir gucken, dass wir so schnell wie möglich wieder wegkommen. Das halten wir für nicht richtig.

Die entsprechende Aufstellung über die obere linke Halbreihe zeigt auf die gleiche Weise, dass man hier versucht, oben zu bleiben, wenn man einmal angekommen ist.

Landet man aber auf der unteren linken Halbreihe, sehen wir, dass die häufigste Bewegung nicht auf die mittlere Reihe geht, sondern auf die obere - in Form eines doppelten Zeilensprungs. Das halten wir für nicht günstig.

Schauen wir uns nun die gleichen Säulen bei ADNW an. Ungefähr je 350.000 Anschläge auf der rechten und linken mittleren Reihe. Insgesamt etwa 70% aller Anschläge. Hier ist die Grundreihe tatsächlich Grundreihe. Nur wenige Anschläge fallen auf der oberen linken oder unteren linken Halbreihe an. Und wenn mal ein seltener Anschlag dorthin fällt, dann liegt der folgende Anschlag auf der mittleren Reihe (oder auf der anderen Hand und wird nicht mitgezählt). Wenn man sich also kurz von der Grundreihe entfernt, dann kommt man sofort wieder zurück - entweder weil der folgende Anschlag auf der anderen Hand liegt - und währenddessen kann die Hand in Ruhe nach Hause - oder weil der folgende Anschlag tatsächlich auf der Grundreihe liegt. So soll es sein. Die Grundstellung ist für die Finger eine wirkliche Heimat. Auf der rechten Hand ist die Situation ähnlich.

Untersuchung der Finger

Unsere Grafik zeigt aber auch, wie es dem einzelnen Finger geht. Die Fingerzahlen finden sich in den Kästchen unten im Bild:

Wir sind hier wieder auf der linken Hand. Die Standardtastatur ist ja nun mal eine Linkstastatur. Die Zahl 238218 ist die Anzahl der Anschläge, die auf den linken Mittelfinger fällt, 206055 die Anschläge auf dem Zeigefinger. Auf diesen zwei Fingern fallen also 43% aller Anschläge.

Wo geht es aber nach einem solchen Anschlag hin? In dem Kästchen unter dem linken Mittelfinger haben wir den roten Balken und die Zahl 24209. Die zeigt die Anzahl Anschläge, die nochmal vom gleichen Finger getätigt werden - Fingerwiederholungen also, auch Kollisionen genannt. 10% der Anschlage sind das. Das ist recht viel. Der Balken mit der Aufschrift 47154 zeigt, wie viele Anschläge auf den rechten Nachbarfinger fallen - in diesem Fall ist das der linke Zeigefinger. Immerhin 20% aller Anschläge. Dem linken Zeigefinger geht es auch nicht viel besser. Auch er hat 10% Fingerwiederholungen und etwa 30% Nachbaranschläge. Mit der Standardtastatur zu schreiben heißt: viel Gefummel mit diesen linken zwei Fingern.

Dass das auch anders geht, sehen wir aus dem entsprechenden Bild von ADNW. Hier ist der linke Mittelfinger auch ganz gut beschäftigt, mit 17% aller Anschläge. Er hat aber keine wiederholungsschläge. Der nächste Finger ist immer ein anderer. Das ist doch bequemer so, oder? Der rechte Mittelfinger hat es ähnlich. Er trägt 11% aller Anschläge. Ist der rechte Mittelfinger tätig gewesen, muss er nur in 1533 aller Fälle noch mal dran, das sind etwa 1,3%. Das ist also die absolute Ausnahme. Nach dem rechten Mittelfinger geht es in 10% der Fälle auf den rechten Zeigefinger, in 4% nach außen - auf den rechten Ring- oder Kleinfinger, ansonsten in allen übrigen Fällen - 85% - geht es auf die andere Hand. Das ist doch etwas ganz anderes.

Untersuchung einzelner Tasten

Man kann mit der Lupe noch kleinere Spuren verfolgen. Schauen Sie mal genau auf den Buchstaben R:

Die Zahl unter dem R - 72273 - ist die Anzahl Anschläge, die auf diese Taste fallen. Egal, welche Tastaturbelegung Sie wählen, es fallen immer 72273 Anschläge auf die R-Taste. Wenn Sie die Taste in der linken oberen Reihe anbringen, dann fallen 72273 Anschläge eben dahin. Die Zahl der Anschläge ist abhängig von verwendeten Korpus, hier wurde ein rein deutscher Korpus verwendet. Die Beispiele in der Grafiksammlung verwenden einen englisch-deutschen Korpus und zeigen deswegen andere Zahlen. Am deutlichsten lässt sich das ablesen am Y, was im Englischen deutlich häufiger vorkommt. (1276 zu 9061)

Wo geht es nach dem Buchstaben hin? Schauen Sie auf die kleine Tastatur unter dem R. Hier sehen Sie in rot die Fälle, in denen der gleiche Finger benutzt wird. In 4334 Fällen geht es auf die rechte Nachbartaste, das T, in 1429 Fällen nach unten schräg rechts und so weiter. In 9643 Fällen geht es auf die linke Nachbartaste, das E, und so weiter. Sie können auch alle Zahlen addieren von den Fällen, wo es auf die andere Hand geht. So sind viele Beobachtungen möglich, wenn man Interesse hat.

Schauen wir den gleichen Buchstaben auf ADNW an. Hier liegt der Buchstabe so, dass nur in 798 + 665 = 1463 Fällen der gleiche Finger nochmal benutzt werden muss. Das ist doch etwas anderes als 8272 Fällen auf der Standardtastatur. Nur weil der Buchstabe woanders hingelegt worden ist. Auf die richtige Platzierung kommt es an. Auch hier können Sie gucken, wie oft es nach dem R auf den Nachbarfinger nach innen oder auf den Nachbarfinger nach außen geht, oder auf die andere Hand. Genießen Sie den Anblick, bis Sie genug haben.

Jetzt schauen wir die gleiche Position bei ADNW an. Diese Taste ist nicht ganz so spannend, hier gibt es den Punkt. Der Punkt ist offenbar recht selten, nur 9233 Anschläge (von gut einer Million). Sie sehen, dass ein recht großer Anteil der Folgeanschläge Fingerwiederholungen sind. Wir erinnern uns aber, dass es nach einem Punkt normalerweise gar kein Folgezeichen gibt. Nach einem Punkt gibt es ein Leerzeichen.

Nun gut, dann gucken wir eine andere Position bei ADNW an. Rechter Zeigefinger oben. Da ist das G. Auch das G ist ein spannender Buchstabe. Mit nur 28799 Anschlägen ist er zwar nicht mit R zu vergleichen, aber wir erwarten ganz ehrlich auch nicht wichtige Buchstaben auf der oberen Tastenreihe. Die wichtigen kommen auf die Grundreihe. So das ist schon richtig so. Wo aber geht es nach dem G hin? Nun, in 1377 Fällen geht es auf den gleichen Finger (nachrechnen), am häufigsten das T. Das sind 4,7% - ein bei ADNW ein selten hoher Wert (insgesamt auf allen Anschlägen verteilt sind die Fingerwiederholungen 1%). Wenn Sie die Grafiken genau studieren, werden Sie feststellen, dass die Fingerwiederholungen auf die Finger verteilt sind, die sie am besten verkraften können. Wir überlassen den Beweis Ihnen.

Wir sehen also, dass die Position auf dem Zeigefinger oben nicht ganz so attraktiv ist wie ein Platz in der Mitte. Tatsächlich ist die Position nicht viel besser als der Zeigefinger oben auf der Standardtastatur. Da ADNW aber wesentlich weniger Anschläge auf diese unattraktive Tasten legt, werden die Unangenehmlichkeiten geringer gehalten.

Man kann diese Grafiken also von vielen Blickwinkeln betrachten. Und wie die Stunden gehen, findet man immer wieder neue und erstaunliche Einzelheiten. Wir wünschen viel Spaß mit den Grafiken.