«Aus der Neo-Welt»

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Anymak END Eine KOY-Variante

Übersicht

[2025-04, Peter aka rpnfan]

anymak:END wurde basierend auf KOY entwickelt. Es ist konsequent auf die bequeme Erreichbarkeit aller Tasten optimiert, und beschränkt sich nicht auf die Optimierung der alphanumerischen Zeichen. Die folgende Liste gibt eine Übersicht der verwendeten Konzepte.

1. Einbeziehung der Ebenentasten für Shift (Großbuchstaben) und einer Symbol- und Zeichenebene in die Optimierung

  • Optimierte Position der Shifttasten
  • Zusätzlich leicht erreichbare Umschalttasten für eine Symbol- und Zeichenebene -- keine AltGr-Handakrobatik nötig!
  • Umlaute sind auf der Symbol- und Zeichenebene umgesetzt

2. Zeichen auf einer Ebene (Großbuchstaben oder Sonderzeichen) können durch sogenannte One-Shot-keys realisiert werden. Hierbei muss die Umschalttaste nicht gehalten werden, sondern nach dem drücken der Umschalttaste kann diese losgelassen werden, bevor die folgende Buchstabentaste gedrückt wird. Dies ist weniger fehleranfällig und potentiell ein wenig schneller. Zudem minimiert es den Einfluss von Shift-Kollisionen.

3. Realisierung einer Navigations- und Shortcut-Ebene

  • Pfeile, Home, End...
  • copy, paste usw.
  • Enter, Tab, Backspace ...

4. Bottom-row-mods: Tastenkürzel mit Shift, Alt, Ctrl, Meta (Windows) werden bequem aus der Grundstellung erreichbar - für beide Hände!

5. Vollständig kompatibel zur Verwendung mit einer Tastatur mit ISO-Layout (Deutsche Tastatur), ANSI-Layout (amerikanische Tastatur) oder auch einer geteilten ergonomischen Tastatur mit mindestens 3x6 Tasten und einer Daumentaste pro Seite (z.B. Lily58)

6. Das alphanumerische Layout END wurde für Deutsch, Englisch und Niederländisch optimiert.

Die Ebenen von anymak:END

Eigenschaften in Bildern und Zahlen

Es sei vornweg genommen, dass die Beurteilung eines Tastaturlayouts mit Hilfe einer algorithmischen Auswertung nur so aussagekräftig ist, wie gut das darunter zugrunde liegende Modell entwickelt wurde. Da nach meinem Kenntnisstand kein psychophysikalisches Modell zur Bewertung des Tippkomforts einer Tastatur oder eines Tastaturlayouts entwickelt worden ist, halte ich es für wichtig nicht zu versuchen eine numerische Gesamtbewertung eines Tastaturlayouts zu versuchen. Statt dessen beschränke ich mich auf die Betrachtung einzelner Parameter. Unter den gegebenen Randbedingungen können so verschiedene Layouts gut verglichen werden. Wichtig ist auch, sich dessen bewusst zu sein, dass aber auch ein einzelner Parameter nicht zwingend vollständig mit der Empfindung korreliert. Oder ein Parameter berücksichtigt nicht alle Feinheiten. In diesem Artikel zu anymak:END gehe ich etwas ausführlicher auf diese und mehr Punkte ein.

Im folgenden eine Übersicht von wichtigen Parametern von anymak:END, AdNW, KOY und einigen anderen verbreiteten Layouts.

Zuerst die Übersicht für Englisch:

Und hier für Deutsch:

Durch die konsequente Vermeidung von unbequem zu erreichenden Tasten, ist der Fingeraufwand niedriger als bei allen anderen AdNW-Varianten oder anderen alternativen Layouts. In dem Punkt ist anymak:END besser als andere Layouts. Da aber etwas weniger Taster zur Verfügung stehen, erhöhen sich zwangsläufig die Finger-Kollisionen (same-finger-bigram SFB). Sie bleiben aber auf einem niedrigen Niveau. Zudem sind die Kollisionen haupsächlich "gute" Kollisionen, bei denen ein starker Finger von der Oberreihe auf die Grundreihe zurückkehrt.

Im praktischen Einsatz hat sich das Layout in über 2 Jahren bewährt. Hässliche Fingerfolgen, zum Beispiel Sprünge über 2 Reihen, sind extrem selten. Das sieht man auch in der graphischen Auswertung. Der Tippfluss ist sowohl im Englischen, wie auch im Deutschen sehr ruhig.

Weitere Auswertungen zu insgesamt über 20 Tastaturlayouts, für 14 Sprachen, finden sich im Github Repo zu anymak:END.

Hinweise zur Umsetzung

Optimierung der Shift-Tasten

Die auffallendste Änderung ist die Positionierung der Shift-Tasten. Auf einer deutschen ISO-Tastatur wird anstelle der Standard-Shifttasten die jeweils weiter innen liegende Taste verwendet. Diese beiden Tasten sind viel bequemer zu erreichen. Im Gegensatz zur Standardposition der Shifttasten muss die Hand nicht verdreht werden. Das erlaubt eine viel bequemere Eingabe von Großbuchstaben. Die folgende Grafik zeigt die Fingerposition auf einer deutschen ISO-Tastatur. Man beachte, dass die ursprüngliche Position der Shift-Tasten frei bleibt und nicht genutzt wird. 

Auch die B-Position wird nicht genutzt. Das ist die schlechteste Position im Hauptfeld auf einer Standardtastatur und wird daher nicht verwendet. Ebenso wird Enter oder Backspace nicht mehr in der normalen Position genutzt. Optional kann man die Tasten dort noch verwenden, aber es empfiehlt sich die entsprechende Funktion in der Navigationsebene zu nutzen. 

Die Beschränkung auf gut erreichbare Tasten erlaubt zum einen die bequemere Benutzung der Tastatur. Zum kann so jede übliche Tastatur mit dem gleichen Fingersatz genutzt werden: eine deutsche ISO-Tastatur, eine amerikanischen ANSI-Tastatur oder auch einer geteilten ergonomischen Tastatur mit 3x6 oder mehr Tasten. In diesem Artikel wird veranschaulicht, wie eine Standardtastatur und eine geteilte ergonomische Tastatur mit gleichem Fingersatz genutzt werden. In der Regel zeige ich das Layout auf einer solchen ergonomischen Tastatur. Dadurch kann das Layout leichter erfasst werden.

Symbol- und Zeichenebene

Eine extra Ebene ist fester Bestandteil von anymak:END. Sie wird über eine linke oder rechte Ebenentaste erreicht (CapsLock- bzw. ä-Position auf einer deutschen Tastatur). Die Ebene enthält neben den verschiedenen Klammern, Währungssymbolen, dem @ auch die Umlaute und das scharfe s. Man beachte, dass zwei der drei Umlaute nicht an der Position liegen, in denen der entsprechende Vokal in der Grundebene liegt. Die Umlaute wurden so gesetzt, damit sie leichter zu erreichen sind. Um viele Handwechsel zu ermöglichen, sollte man nach einem Konsonant auf der rechten Hand den Umlaut mit einer Art Rollbewegung von der linken Ebenentaste (CapsLock-Position) zum Umlaut realisieren. Wenn dem Umlaut ein Konsonant auf der linken Hand vorausgeht (Z, K aber auch QU), so kommt man am besten mit der rechten Ebenentaste (ä-Position) zu den Umlauten.

Bottom-row-mods

Angelehnt an Home-Row-Mods, werden die Modifier-Tasten Alt, Ctrl und Meta (Windows) dadurch realisiert, dass eine Taste gehalten wird. Das sind üblicherweise Buchstabentasten in der Basisebene. Eine Taste hat also wenn sie einfach angetippt wird eine andere Funktion, als wenn die Taste gehalten wird. Bei anymak:END wird zum Beispiel 'Ctrl' auf der Punkt-Taste (.) realisiert. Dadurch fällt die Wiederholfunktion der Taste weg. Wenn man eine Reihe mit vielen Punkten ................... tippen möchte, so kann dies je nach praktischer Umsetzung durch Doppeltippen, mit anschließendem Halten der Taste erreicht werden.

Praktische Realisierung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten anymak:END zu realisieren. Das kann zum einen mit Hilfe einer programmierbaren Tastatur oder eines Programmes oder auch einem nativen Layout im Betriebssystem erreicht werden oder einer Kombination davon. Auf der anymak Github Seite findet man verschiedene praktische Umsetzungen.